Handball: Oberliga-Frauen des TV Verl gewinnen packendes Kampfspiel gegen Greven 31:28. Zum Titel fehlt noch Abschlusssieg in Hesselteich.
Von Uwe Kramme
Verl. Einen Schönheitspreis werden die Handballerinnen des TV Verl für den 31:28-Sieg gegen den SC Greven am Samstag nicht bekommen. Dafür gab es nach der schnellen, spannenden und kampfbetonten Partie höchste Anerkennung für Kampfgeist, Einsatzfreude und Nervenstärke. „Es ist unfassbar, wie diese Truppe die ganzen Widrigkeiten wegsteckt, die sich uns nun schon seit Wochen in den Weg stellen“, lobte Matthias Foede den Spitzenreiter der Oberliga, als der das Tor zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Regionalliga sperrangelweit aufgestoßen hatte.
Denn egal, was die jeweils zwei Punkte zurückliegenden Verfolger Wettringen und Oerlinghausen am Samstag bei ihren Spielen gegen Hesselteich und in Halle sowie bei ihrem direkten Aufeinandertreffen am letzten Spieltag anstellen. „Wenn wir unser Abschlussspiel am 10. Mai in Hesselteich gewinnen, sind wir durch, dürfen endlich richtig feiern“, stellte Ece-Nur Gencer vorfreudig lächelnd fest.
Die Torfrau („Die ersten 40 Minuten waren gar nichts“) zeigte am Samstag am eindrucksvollsten, was diesen TV Verl in dieser Saison ausmacht. Nachdem sie kaum eine Hand an den Ball bekommen hatte, räumte sie ihren Platz für Henrike Salin. Weil sich die A-Jugendliche beim Einwerfen in der Pause am Fuß verletzte, musste die Nummer eins jedoch wieder auf ihren Posten zurückkehren und war mit einigen Klasseparaden zur Stelle, als sie wirklich gebraucht wurde.
„Denn als die erwartet spielstarken Grevenerinnen mit 18:17 erstmals in Führung gegangen sind, hätte das Spiel auch kippen können“, räumte Foede ein. Wie sich sein Team danach mit starker Abwehrarbeit und Durchsetzungswille im Angriff gegen das drohende Titel-Aus stemmte, nötigte Foede jedoch nicht nur Respekt ab. Es stimmte ihn auch für das Finale in Hesselteich zuversichtlich: „Denn das wird genauso schwer.“
Bereitwillig in Kauf nimmt der Verler Coach, dass es in der Schlussphase spielerisch längst nicht mehr so überzeugend läuft wie über weite Strecken der Saison. „Geschuldet ist das aber nicht nur den vielen verletzungsbedingten Ausfällen“, erklärte Foede, der schon 29 Spielerinnen einsetzen musste. Vier angeschlagene Handballerinnen hätte er übrigens beim Abschlusstraining am Freitag „zum ersten Mal seit zehn Tagen wieder gesehen“. Die Vorbereitung sei aber auch wegen der Hallenproblematik äußerst schwierig gewesen. „Weil die Halle in Verl wegen Renovierungsarbeiten gesperrt war, konnten wir nur dank der Hilfe der Vereine in Brockhagen und Stukenbrock trainieren. Vielen Dank noch mal.“
Obwohl nach dem letzten Heimspiel der Saison neben Franziska Springer und Romy Peitzmeier mit Carlotta Busert und Karoline Scheck auch zwei eigentlich unverzichtbare Leistungsträgerinnen verabschiedet wurden, mochte sich Foede wegen der noch weit höheren Anforderungen in der Regionalliga „keinen Kopf“ machen. „Diese Mannschaft hat in dieser Saison eine Entwicklung genommen, für die es eigentlich drei Jahre braucht, und wir können und wir werden weiter auf diesen mit der A-Jugend und der 2. Mannschaft gebildeten Pool an Spielerinnen setzen.“
TV Verl: Gencer/Salin – Fortmeier (6), Foede (2), Voss, Udovicic, Busert (9), Hölz (1), Brinkschnieder (4), Poon (2), Pepping (2), Meierfrankenfeld, Scheck (2/1), Zimmermann (3).


